Die dunkle Seite des Geldes (Kommentar)
Kommentar zum Bericht im Spiegel.
(Nr. 1 vom 4.1.10 Seite 60)

Die dunkle Seite des Geldes
(Die Superreichen haben 2009 viel verloren.)

Der Spiegel meint dazu:
...Allein das Vermögen aller Milliardäre schmolz in der Finanzkrise von 4,4 Billionen auf 2,4 Billionen Dollar zusammen...
und:
...Gab es vor der Rezession weltweit 1125 Menschen, die sich Dollar-Milliardäre nennen durften, waren es im März 2009 nur noch 793...

Die dunkle Seite des Geldes
Ja, eine dunkle Seite des Geldes gibt es. Das dürfte wohl mittlerweile jeder gespürt haben. Aber, was uns der Spiegel mit der Aussage, das Vermögen der Milliardäre ist von 4,4 auf 2,4 Billionen Dollar geschrumpft, vermitteln will, hat nichts mit einer dunklen Seite zu tun!

Klar, wenn Aktienpreise fallen, dann sinkt auch die Vermögensbewertung der Firmenanteile. Da zum Vermögen der Milliardäre immer auch große Firmenanteile (Aktienpakete) gehören, sinkt auch dieser nominale Wert. Aber warum wird so etwas im Spiegel über 2 Seiten beschrieben? Sollen wir Mitleid mit den Milliardären haben? Wenn jemand beispielsweise 30% einer Firma besitzt, dann besitzt er auch nach der Krise 30%, da ändert sich nichts. Wenn mit Aktien gehandelt (spekuliert) wird, um damit "Geld zu machen", dann hat er eben Pech gehabt, falls die Aktienkurse fallen.

Oft wird berichtet, dass Kapital oder gar Geld vernichtet wird. Hier in dieser Spiegel-Recherche wird ein Verlust von 2 Billionen Dollar suggeriert. Aber selbst, wenn die Aktienkurse fallen, das Kapital (Geld) ist mitnichten weg. Es besitzt jetzt halt ein Anderer. Ich kenne nichts und niemanden, der Kapital oder Geld vernichtet.

Geld (Kapital) kann nicht vernichtet werden. Wenn ich mir eine Brezel für 0,52 € kaufe, dann spreche ich ja auch nicht davon, dass ich nun Geld vernichtet habe. Das Geld hat nur den Besitzer gewechselt. Wenn ich mir ein Auto kaufe, oder ein Haus baue, nie spreche ich davon, dass ich Kapital vernichte, obwohl ich mit Sicherheit sagen kann, dass das Auto irgendwann ohne Wert verschrottet wird. Natürlich schmilzt dann mein Vermögen zusammen. Letztendlich mach ich dies, um mein Wohl und meine Arbeitskraft zu erhalten. Warum sollte dies beim Kauf eines Firmenanteils (Aktien) anders sein?

Einer ist immer der Gewinner
Natürlich kann ich mir für Geld etwas kaufen, das dann seinen Wert verliert. Und natürlich verliert alles was man kaufen kann seinen Wert. Denn alle Waren und Dienstleistungen, die man kaufen kann, müssen gewartet, repariert, gepflegt ... werden, und verlieren quasi dadurch ständig an Wert.

Warum sollte dies bei Firmenanteilen (Aktien) anders sein? Ein Aktienkauf ist nichts anderes als ein Tausch Geld gegen Firmenanteile. Dass Firmen in Krisenzeiten straucheln ist durchaus normal, aber das Kapital hat zuvor seinen Besitzer gewechselt. Sprich wenn es einen Verlierer gibt, muss es auch einen Gewinner geben. Wer sind diese Gewinner? Davon wird in diesem Bericht nicht eine Silbe verloren!